Kommen Kakaobohnen in den Himmel?

Divine Chocolate Ltd

Himmlische Schokolade für den europäischen Markt

Die ghanaische Kakaoindustrie hat in den letzten Jahrzehnten schwere Krisen durchlebt. In den 1960er Jahren weltweit führend, stand sie in den 1980ern am Rande des Zusammenbruchs. Heute ist das Land nach Côte d'Ivoire der zweitgrößte Kakaoerzeuger. Exporte werden zwar noch staatlich kontrolliert und verwaltet, doch wurde der lokale Kakaomarkt  in den 1990ern für unabhängige inländische Zwischenhändler geöffnet. Diese Veränderung veranlasste Twin Trading (ein britisches Pionierunternehmen des Fairen Handels), die Gründung der nationalen Bauerngenossenschaft Kuapa Kokoo zu unterstützen. Die Kooperative organisiert  für 80.000 KakaobäuerInnen die Vermarktung  und vertritt ihre Interessen. Jahre später sollte Kuapa Kokoo Aktionär von Divine Chocolate werden.

Über Twin Trading konnte Kuapa Kokoo erstmals Kakaobohnen zu Fairhandelsbedingungen vermarkten und verkaufen. Gemeinsam mit der Genossenschaft, The Body Shop, Christian Aid und Comic Relief gründete das britische Unternehmen 1998 die Firma "The Day Chocolate Company". Im selben Jahr kam die „Divine"-Milchschokoladentafel aus Fairem Handel auf den Markt.

Unter dem neuen Namen Divine Chocolate Ltd (Divine UK) stellt es ein breites Schokoladensortiment für den britischen, europäischen und den US-Markt her. Divine Chocolate kann über Dividendenzahlungen einen Teil der Erlöse an die einzelnen Mitglieder von Kuapa Kokoo zurückgeben. Außerdem fließt ein Teil des Unternehmensgewinns in ein jährliches Erzeuger-Unterstützungsbudget, mit dem Trinkwasserbrunnen, Grundschulen und andere Gemeinschaftsprojekte finanziert werden.

Kuapa-Kokoo unterstützt ihre Mitglieder zudem im Auf- und Ausbau ihrer Landwirtschaft und stellt ebenso notwendige Darlehen zur Verfügung, wie Juliana Fremah erklärt, die auf 12 Hektar Kakao anbaut und Schatzmeisterin einer Kuapa-Frauengruppe ist: „Wir haben einen Kredit von der Kooperative erhalten und konnten damit andere Erzeugnisse wie Okra und Maniok anbauen, die uns helfen, die Zeit zwischen den Kakaoernten zu überbrücken. Seit ich bei Kuapa Kokoo bin, konnten wir uns außerdem ein eigenes Haus bauen." 

Expansion in die USA

Ende 2006 beschloss Divine UK aufgrund der wachsenden Nachfrage nach hochwertiger dunkler Schokolade und des Potenzials für den Fairen Handel, sich auf den riesigen US-Markt zu wagen. Das Unternehmen war sich der finanziellen Risiken und zu erwartenden Herausforderungen im Marketing bewusst. Daher wandte es sich bezüglich der Finanzierung der geplanten Expansion an Oikocredit. Oikocredit sagte zu, 750.000 US-Dollar in das neue Unternehmen - Divine Chocolate Inc. (Divine US) - zu investieren, um Management-Kapazitäten, Vertrieb, Infrastruktur und Vermarktung der Marke zu finanzieren. Zusätzlich tätigte Oikocredit eine weitere Investition von 500.000 britischen Pfund in Divine UK. 

Auch die ghanaischen BäuerInnen profitieren von der Expansion. Über Kuapa Kokoo besitzen sie heute einen bedeutenden Anteil von Divine, was die Marke von allen anderen Fairhandelsprodukten abhebt.