Oikocredit Austria hielt 31. Generalversammlung hybrid ab
Der Verein gab einen Rückblick auf 2021 und einen Ausblick auf 2022.
Nach zwei Jahren, in denen der Österreichische Förderkreis Oikocredit Austria seine Generalversammlung aufgrund der Covid-19-Pandemie ausschließlich online abgehalten hatte, war es ihm heuer wieder möglich, seine Mitglieder vor Ort zu begrüßen. Rund 60 Mitglieder folgten der Einladung in die Zwinglikirche im 15. Wiener Gemeindebezirk. In etwa genauso viele Teilnehmer*innen waren am 28. April 2022 aber auch online mit dabei. Die Geschehnisse in der Zwinglikirche wurden live via Zoom übertragen. Egal wie teilgenommen wurde, alle Mitglieder hatten die Möglichkeit über die jeweiligen Tagesordnungspunkte abzustimmen.
Da die Räumlichkeiten der KPMG, in denen die Generalversammlung in den Jahren vor der Pandemie stattgefunden hatte, gerade renoviert werden, wählte der Verein die Zwinglikirche als alternativen Veranstaltungsort. Die evangelische Pfarrgemeinde selbst als auch die Evangelische Kirche A.B. Österreich – diese sogar bereits seit der Gründung von Oikocredit International 1975 – sind Oikocredit-Mitglieder. Pfarrer Thomas Hennefeld betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit, das Geld, das man hat, richtig einzusetzen und damit Gutes zu tun.
Wie Oikocredit International das Geld ihrer Anleger*innen 2021 für Gutes eingesetzt hat und welche Aktivitäten der Förderkreis auf österreichischer Ebene umgesetzt hatte, erläuterten Mirjam ‘t Lam, Geschäftsführerin Oikocredit International, und Friedhelm Boschert, Vorstandsvorsitzender Oikocredit Austria.
Von links: Maja Spnulovic (Geschäftsführerin Oikocredit Austria), Maria Berger (Vorstandsmitglied Oikocredit Austria), Melanie Frühstück (Investor Relations Officer), Andrea Hagmann (Vorstandsmitglied), Friedhelm Boschert (Vorstandsvorsitzender), Mirjam ‘t Lam (Geschäftsführerin Oikocredit International), Rainald Tippow (Vorstandsmitglied / Kassier), Aglaë Hagg-Thun (stv. Vorstandsvorsitzende / Mitglied im Mitgliederrat), Helmut Berg (Director Marketing & Sales), Tim Lainer (Vorstandsmitglied), Bettina Kerschbaumer (Moderatorin)
Rück- und Ausblick auf internationaler Ebene
Mirjam ‘t Lam reiste aus den Niederlanden an, um den Mitgliedern das Jahresergebnis 2021 zu präsentieren und einen Ausblick auf das restliche Jahr 2022 zu geben: Mit 2021 konnte Oikocredit International zur Profitabilität zurückkehren und das Portfolio wieder auf einen Wachstumskurs bringen. Möglich war das auch durch die loyalen Mitglieder und Anleger*innen, die sich durch Oikocredit und die soziale Geldanlage für eine gerechtere Welt einsetzen. Erstmalig führte Oikocredit eine Umfrage unter den Endkund*innen durch, um zu erheben, wie diese ihre eigene wirtschaftliche Lage einschätzen. Die Geschäftsführung wird den Direktmitgliedern auf der internationalen Generalversammlung im Juni die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 0,5% vorschlagen.
Zu den Herausforderungen der Entwicklungsgenossenschaft zählten 2021 die zunehmende globale Armut, geringe Zinserträge aus dem Portfolio, die Beschränkung des Beratungs- und Schulungsangebots auf Online-Veranstaltungen sowie ein Führungswechsel auf Geschäftsführungsebene.
Die Ergebnisse des vergangenen Jahres sind eine gute Basis für die Entwicklung von Oikocredit, die das weitere Wachstum des Portfolios anstrebt. Im Laufe des Jahres wird auch die internationale Geschäftsführung wieder voll besetzt sein. Außerdem ist für 2022 die Implementierung der neuen Strategie, die unter anderem die Stärkung von Gemeinschaften vorsieht, sowie die Umsetzung eines neuen Geldanlagemodells geplant. Viele Unwägbarkeiten wie etwa Covid-Mutationen, die Inflation und wie nicht zuletzt der Ukrainekrieg bleiben bestehen.
Mehr zum Jahresergebnis 2021 von Oikocredit International lesen Sie hier oder im internationalen Jahresbericht 2021.
Aktivitäten von Oikocredit Austria
Was 2021 die Arbeit von Oikocredit in Österreich prägte, präsentierte Vorstandsvorsitzender Friedhelm Boschert: Im vergangenen Jahr stieg das Anteilskapital um ein Prozent auf 128.667 Euro und die Anzahl der Mitglieder in Österreich um zwei Prozent auf 6.645. Die meisten der Mitglieder kommen nach wie vor aus dem Osten des Landes, speziell Wien, doch durch die lokale Arbeit der ehrenamtlichen Regionalrepräsentant*innen konnte die Anzahl der Mitglieder aus Westösterreich gesteigert werden.
Der Förderkreis organisierte im vergangenen Jahr 30 Veranstaltungen in ganz Österreich und online, darunter zehn Infoabende, zwei Netzwerktreffen und eine Kaffeeverkostung. Insgesamt nahmen rund 700 Personen an den Events teil. Auch die Bildungsarbeit setzte der Verein in Form von Vorträgen an Schulen und Universitäten, Workshops, der Teilnahme am Entrepreneurship Summit sowie einer Posteraktion zum Thema Fairer Handel fort. Die Studienreise führte 2021 online zum Kaffeepartner Caravela Coffee in Lateinamerika.
Dank des großzügigen Entgegenkommens der Medienpartner war es Oikocredit Austria möglich, auch seine Öffentlichkeitsarbeit fortzusetzen und auf verschiedenen Kanälen Aufmerksamkeit zu generieren. Zentral war dabei das neue Testimonial Sabine Haag. Die Generaldirektorin des KHM-Museumsverbands wirbt seit letztem Jahr pro bono für Oikocredit.
Für 2022 geplant sind die Fortführung der genannten Aktivitäten sowie ein neues Bildungsprojekt mit der Sauti Kuu-Stiftung von Auma Obama. Mit einer Videobotschaft ließ Obama die Teilnehmer*innen der Generalversammlung wissen, wie sehr sie sich nach dem Bildungsprojekt 2019 über die erneute Zusammenarbeit mit Oikocredit Austria freue. Danach schaltete sich die Schirmherrin der Sauti Kuu-Stiftung – Doris Schmidauer, Ehefrau des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen – zu und stellte die anstehenden Projekte vor, unter anderem ein Projekt, dass nach dem Vorbild jenes in Oberösterreich 2019 von Oikocredit Austria umgesetzt wird. Gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum in Wieselburg laden sie, Sauti Kuu und Oikocredit Austria landwirtschaftliche Auszubildende aus Kenia nach Österreich ein. Von August bis September erhalten diese eine Weiterbildung zu unterschiedlichen landwirtschaftlichen Themen – speziell der Veredelung von Lebensmitteln –, um danach ihr neues Wissen in ihrem Heimatland anzuwenden.
Mehr zu den vergangenen Aktivitäten in Österreich können Sie im Jahresbericht 2021 von Oikocredit Austria nachlesen.
Rechnungsprüfung
Der Kassier Rainald Tippow präsentierte den Jahresabschluss 2021. Bernhard Mechtler von KPMG berichtete positiv von dessen Prüfung sowie von der Rechnungsprüfung. Es gab keine Feststellungen und die Mitglieder wählten KPMG für 2022 erneut zum Rechnungsprüfer. Auch genehmigten sie das heurige Budget.
Nach Abschluss des offiziellen Teils erwartete die Teilnehmenden in der Zwinglikirche ein kleines Buffet im Innenhof.
Oikocredit Austria dankt allen teilnehmenden Mitgliedern, den Ehrenamtlichen, Bettina Kerschbaumer für die Moderation, donau_Kanal TV, Wangler Media und Top Event für die technische Unterstützung und die mediale Begleitung sowie Horst Neumayer (Network Defense) ebenfalls für die technische Unterstützung.
Sobald das Protokoll fertiggestellt wurde, können Sie es hier herunterladen.