Die Geschichte dahinter

Der Wolle-Sektor kann in Uruguay auf eine lange Tradition zurückblicken. Insbesondere in ländlichen Gegenden spielt die Zucht von Schafen und die Wollverarbeitung eine wichtige Rolle.

Ein Grund für Oikocredit, die Schafzüchter und verarbeitenden Genossenschaften zu unterstützen. Doch Oikocredit geht noch einen Schritt weiter und finanziert auch die Abnehmer der Wolle. So erhält die gesamte Wertschöpfungskette der Wolle – vom Schaf bis zum Designerpulli – Finanzierungen und Beratung von Oikocredit.

Bessere Bedingungen für Schafzüchter-Genossen

Den Anfang machen die Schafe. Ihre Wolle sammelt die Genossenschaft Cooperativa Agraria Nacional (COPAGRAN) von über 2.500 Schafzüchtern im Westen Uruguays ein. Oikocredit finanziert die Kooperative bereits seit ihrer Gründung. Durch den Zusammenschluss in der Kooperative haben die Schafzüchter die Garantie, dass ihre gesamte Produktion abgenommen wird. Außerdem sichert COPAGRAN Schäfern wie dem 48-Jährigen Marcelo Dighiero eine faire und schnelle Bezahlung.

Marcel Dighiero und seine Schafe

Gemeinsame Vermarktung erzielt bessere Preise

Ein Hauptabnehmer der COPAGRAN-Wolle ist die Genossenschaft Central Lanera Uruguaya, die bereits seit 1987 Oikocredit-Partner ist. Central Lanera kauft Wolle von 30 Genossenschaften. Durch die Menge von Wolle, die sie auf nationalen und internationalen Märkten anbietet, kann Central Lanera bessere Preise für die Schafzüchter erzielen.

Hier, in der zweiten Stufe der Wertschöpfungskette, wird die Wolle sortiert, gereinigt und weiterverarbeitet. Anschließend exportiert Central Lanera die Wolle in Länder wie Deutschland, Italien oder Iran, aber ein Teil geht auch an die Non-Profit Organisation Manos del Uruguay, die ebenfalls von Oikocredit unterstützt wird.

Frauen-Kooperativen stricken für Chanel

Manos Del Uruguay ist eine Fairhandels-Organisation, die zum einen die Wolle färbt und zum anderen Kleidungsstücke entwirft. Die Herstellung der Kleidungsstücke findet in den ländlichen Genossenschaften statt, denen Manos del Uruguay gehört, zum Beispiel in der Frauengenossenschaft Cooperativa Artesanal Tambores. Manos del Uruguay schickt der Genossenschaft Wolle, Designvorschläge und Kalkulationen. Die Frauen der Kooperative nähen und weben daraus die unterschiedlichsten Bekleidungsstücke und schicken diese zurück an Manos del Uruguay.

Webkunst am Webstuhl in den Kooperativen

Die Frauen erhalten einen fairen Lohn und regelmäßige Weiterbildungs-Workshops. Die fertigen Produkte verkauft Manos del Uruguay in den sieben Geschäftsstellen und an internationale Labels wie Stella McCartney oder Chanel.